Szczawnica – Kurort und Zentrum des aktiven Tourismus

Blick auf einen Brunnen mit einer Frauenfigur. Im Hintergrund historische Häuser aus Holz.
Szczawnica, ein malerisch im Herzen des Pieniny-Gebirges gelegener Kurort, berühmt für sein Heilwasser, das als Sauerwasser bezeichnet wird. Ein Ort, der zu jeder Jahreszeit durch die natürlichen Vorzüge seiner Umgebung und die interessante Kurarchitektur besticht. Szczawnica bietet viele Attraktionen sowohl für Touristen, die aktive Erholung mögen, als auch für diejenigen, die einfach nur Ruhe und Entspannung schätzen. Der geschichtsträchtige Kurort hat schon Berühmtheiten wie die Schriftsteller Henryk Sienkiewicz, Bolesław Prus oder den Maler Jan Matejko angezogen. Szczawnica ist auch ein Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Hauptwanderrouten des Pieniny-Gebirges und ein Paradies für Skifahrer. Zweifellos ist das ein Ort, der niemanden enttäuschen wird. Wir laden Sie zu einem Stadtrundgang ein!

Dietel-Platz

Als die schönste Ecke von Szczawnica gilt der Dietel-Platz, der nach dem städtebaulichen Konzept von Józef Szalay, dem Gründer des Kurortes Szczawnica, angelegt wurde. Dieser absolut magische Ort ist von schönen Kurhäusern im alpenländischen Stil aus dem 19. Jahrhundert gesäumt. Die weiß verputzten Fassaden mit Holzverzierungen sehen bezaubernd aus, besonders bemerkenswert sind dabei das Haus Dom nad Zdrojami, die Villa Szwajcarka oder die Villa Holenderka. Zu den außergewöhnlichen Gebäuden am Marktplatz gehört auch die Villa Pałac, der Sitz des Kurmuseums in Szczawnica. Die nahegelegenen Restaurants und Cafés werden das ganze Jahr über gut frequentiert.

In der Mitte des Platzes befindet sich ein Springbrunnen mit der Bronzeskulptur „Frau mit Krug". In der Trinkhalle kann man sogar sechs verschiedene Mineralwassersorten verkosten, die im historischen Haus „Dom nad Zdrojami” verfügbar sind. Es lohnt sich, den Innenraum dieses schönen Gebäudes zu betreten und zumindest einen Blick auf die mit einer Holzrosette verzierte Decke zu werfen. Bemerkenswert ist dabei, dass der Platz nach dem Arzt Józef Dietl aus Kraków benannt wurde, der den Kurort regelmäßig besuchte und ein Freund von Józef Szalay war. Dietl, Professor an der Jagiellonenuniversität, deren Rektor und Präsident der Stadt Kraków, war der Mitbegründer eines neuen medizinischen Fachgebiets - der Balneologie, die sich mit der Wirkung von unterirdischem Wasser auf den Körper beschäftigt. Ihm verdanken wir die polnischen Heilbäder.

Nicht nur Sakralbauten

Der berühmteste Sakralbau von Szczawnica ist die neugotische Kirche St. Adalbert. Das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude wurde von Stanisław Eljasz Radzikowski entworfen, der sich für die Popularisierung der Goralenkultur und des Zakopane-Stils in der Architektur einsetzte. Es lohnt sich, einen Blick in das Innere der einschiffigen Kirche mit dem hohen Glockenturm zu werfen und die neugotische Ausstattung und die prachtvollen Malereien zu bewundern. Zu der Route der historischen Sakralbauten von Szczawnica und Umgebung gehört auch die Kirche der Jungfrau Maria, Mittlerin der Gnaden, die als die älteste Kirche in Szczawnica gilt. Ihr untypisches Erscheinungsbild verdankt sie der Tatsache, dass sie ursprünglich als eine orthodoxe Kirche gebaut wurde. Eines der bekanntesten nicht-sakralen Denkmäler von Szczawnica ist das hölzerne Haus Eglander, das sich an der Ecke der Straßen ul. Zdrojowa und ul. Szalaya befindet. Das Gebäude besteht aus einem kleinen Turm und überdachten Balkonen, sein Name bezieht sich auf die früheren Bewohner, die hier ein Restaurant betrieben. Heute beherbergt es Wohnungen, Läden und ein Café.

Rundgang durch Szczawnica - ein Städtchen mit zwei Parks und einer Promenade

Das Wahrzeichen von Szczawnica ist zweifellos der Obere Park (Stadnicki-Park), der älteste Kurpark der Stadt. Man erreicht ihn über eine Treppe neben der Trinkhalle; er befindet sich in unmittelbarer Nähe des Dietl-Platzes. Ein sehr malerischer Ort, der mit zeitgenössischen Parkskulpturen geschmückt ist. Direkt in der Mitte des Parks befindet sich auch das Inhalatorium, das in einem prachtvollen historischen Gebäude untergebracht ist. Interessanterweise handelt es ich dabei um eines der ältesten Kurhäuser in ganz Polen. Diese Anstalt bietet verschiedene Arten von Behandlungen, Inhalationen und Unterkunft. Im Oberen Park steht auch eine Büste von Jozef Szalay, dem Begründer des Kurortes Szczawnica. Ein weiteres einzigartiges Objekt ist die neugotische Kapelle Maria Himmelskönigin.

Der zweite Park, der Untere Park, befindet sich in der Nähe des Busbahnhofs. Im zentralen Teil des Parks findet man die historische achteckige Kapelle der Muttergottes von Tschenstochau, eine Aussichtslaube und einen Teich. Ein Spaziergang durch die von Bäumen gesäumte Allee ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss. Es ist ein Ort für alle, die Ruhe und Stille schätzen.

Eine weitere Alternative für die Spaziergänger ist die revitalisierte Promenade entlang des Baches Grajcarek, die an seinen beiden Ufern verläuft. Interessanterweise gilt die Promenade von Szczawnica mit ihrer Länge von 1.800 Metern als die längste Promenade in Polen. Es gibt dort jede Menge Bänke, auf denen man sich ausruhen kann. Ab dem Frühjahr sorgt die Promenade mit ihrer Blumenpracht für Begeisterung, und abends lädt sie dank der Beleuchtung zu romantischen Spaziergängen ein, insbesondere im Bereich der Brücke der Verliebten (Most Zakochanych).

Ebenfalls in Szczawnica beginnt der Pieniny-Weg, eine besonders malerische Route, die entlang des Flusses Dunajec nach Sromowce und Rotes Kloster in der Slowakei führt; von diesem Weg zweigen auch Radwege ab.

Das Kurortmuseum und die Geschichte der Region Pieniny

Das in der eleganten Villa Pałac, eingerichtete Kurmuseum  befasst sich mit der Geschichte der Stadt und des Kurortes Szczawnica. Das Museum ist zwar derzeit geschlossen, eine öffentlich zugängliche Ausstellung befindet sich jedoch in der Galerie der Trinkhalle am Dietl-Platz. Die Ausstellung veranschaulicht die mehr als 200 Jahre lange Geschichte des Kurortes und die Geschichte der Familie Stadnicki. Die erste Ausstellung zeigt die Geschichte der Stadt, die ausgestellten Exponate beziehen sich auf die therapeutischen Behandlungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Die wertvollen und interessanten Sammlungen von Heilmitteln verflechten sich dabei mit Informationen über den Kurort und die Geschichte des Ortes. Die zweite Ausstellung ist dem alten Adelsgeschlecht Stadnicki aus Małopolska gewidmet, deren Vorfahre – Adam Graf Stadnicki für immer in die Geschichte von Szczawnica eingegangen ist. Er war u.a. Besitzer des Kur- und Badebetriebs in Szczawnica. Die Nachkommen des Grafen, die Familie Mańkowski, begannen nach der Wiedererlangung des Familienbesitzes mit Renovierungsmaßnahmen und Investitionen in Szczawnica, das immer schöner wird. Das Museum organisiert auch Wechselausstellungen, sowohl in der Galerie der Trinkhalle als auch an anderen Orten in Szczawnica. Eine dieser Ausstellungen befindet sich in einem Neubau hinter der Villa Holenderka und ist der historischen Art des Reisens gewidmet.

Das kulturelle Leben der Stadt dreht sich auch um den Salon Pieniny im historischen Dworek Gościnny in Szczawnica. Hier finden Theateraufführungen, Sinfonie-, Opern- und Jazzkonzerte und viele andere kulturelle Veranstaltungen statt. Es lohnt sich, sich vor der Anreise über das aktuelle Veranstaltungsprogramm zu informieren! In der Nähe von Szczawnica, in Szlachtowa, befindet sich außerdem das Józef-Szalay-Pieniny-Museum, das die Geschichte der Region und des Ortes schon vor der Gründung des Kurortes veranschaulicht. Das Museum bringt die Geschichte der Wehrburgen und des Flößereigewerbes näher, stellt die Tracht der Pieniny-Goralen und die im Kurort angewandten Heilmethoden vor.

Palenica – ein Paradies für Skifahrer

Zu den Aussichtspunkten und Gipfeln des Gebirgszugs Małe Pieniny in der Nähe von Szczawnica gehört Palenica (722 m über dem Meeresspiegel). Den Gipfel erreicht man entweder mit einem Sessellift der Polnischen Seilbahnen oder in einem rund eine Stunde langen Fußmarsch. Dort befindet sich die Skistation Palenica. Die schneebedeckten Skipisten mit einer Länge von 1.000 m und 1.800 m ziehen die Wintersportler an. Auch die Snowboarder kommen hier bestimmt auf ihre Kosten und können ihre Fähigkeiten in einer speziell präparierten Mulde ausprobieren. Der Berg ist auch mit zwei Schleppliften erreichbar, und auf dem Gipfel befindet sich die Berghütte Groń, wo man sich bei lokalen Spezialitäten aufwärmen kann.

Die Umgebung – kleinere und größere Berge

Szczawnica ist vor allem für die Attraktionen des Pieniny-Nationalparks bekannt. Zu den bekanntesten gehört die Floßfahrt durch den Dunajec-Durchbruch, die von April bis Oktober angeboten wird. Die Route der Floßfahrt ist 18 km lang, beginnt in Sromowce und endet in Szczawnica. Die Stadt ist auch Ausgangspunkt zahlreicher Wanderwege in das Pieniny-Gebirge, besonders beliebt ist dabei der Weg nach Sokolica, mit seiner berühmten Kiefer und dem außergewöhnlichen Panorama des Dunajec-Durchbruchs, der Pieniny und sogar der Tatra. In Szczawnica beginnt auch der Weg zum Trzy Korony, dem bekanntesten Gipfel des Pieniny-Gebirges. Direkt vom Stadtzentrum, vom Dietl-Platz, lohnt sich, eine etwa 40-minütige Wanderung zum Berg Bryjarka zu unternehmen, der über Szczawnica thront und einen malerischen Blick auf die Stadt bietet. In der Umgebung von Szczawnica gibt es auch einige sehr attraktive Radwege, wie z. B. den berühmten VeloDunajec, einen landschaftlich sehr reizvollen Weg mit vielen historischen Denkmälern und herrlichen Panoramablicken.

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