Wir laden Sie auf eine in mehreren Aufmachungen präsentierte, einzigartige Reise ein, die das umfassende Bild des Erbes der Walachen als eines Hirtenvolkes vermittelt, die zu den „Vätern Europas“ gezählt werden und deren Wanderungen für die Gestaltung der Landschaft und der Kultur in den Karpaten von großer Bedeutung waren. Wir werden hier nicht nur auf die besuchswerten Orte aufmerksam, sondern auch in die Kultur und die Lebensweise der Walachen eintauchen, die der Kultur der Bergregionen einen einzigartigen Charakter verliehen hat.
Ein geheimnisvolles Volk – wer waren die Walachen?
Unter der Bezeichnung Walachen verstehen wir eine Reihe von ethnischen Gruppen, die sich zu Stammesverbänden zusammenschlossen und im Laufe der Geschichte mit den Einheimischen verschmolzen sind, wobei sie nach und nach die für eine Stammesgemeinschaft typischen Merkmale verloren. In den Westkarpaten leisteten die Walachen einen wichtigen Beitrag zur Bildung der Kulturgemeinschaften der Bergbewohner (Ruthenen, Polen und Slowaken), indem sie ihnen die Weidewirtschaft, den Wortschatz und zahlreiche kulturelle Muster vermittelten. Die Träger der innovativen walachischen Rechtsordnung waren ursprünglich ethnisch rumänische Familien walachischer Fürsten (Vögte), die als Gegenleistung für die Gründung einer Siedlung das Vogtamt bekleideten und die Macht ausübten und polnische und ruthenische Siedler aus den landwirtschaftlich genutzten Tiefebenen in ihre Region brachten. Im westlichen Teil der Karpaten waren die Gründer der Dörfer hauptsächlich Katholiken oder Protestanten (Teschener Schlesien, Mähren). Sie unterschieden sich ethnisch gesehen nicht wesentlich von der einheimischen Bevölkerung. Das dort eingeführte walachische Recht war nur eine Abwandlung des deutschen Rechts, das an die in den Bergen herrschenden Bedingungen angepasst werden musste. Die früheste walachische Besiedlung in Ruthenien aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts war noch überwiegend ethnisch walachisch geprägt, doch bereits im 16. Jahrhundert waren die nach walachischem Recht in den Westkarpaten gegründete Dörfer durch keine ethnisch walachische, sondern die einheimische, lokale Bevölkerung bewohnt. In der Neuzeit konnten sich die Walachen infolge der starken wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration (Polonisierung, Ruthenisierung) auch in den nach ruthenischem oder deutschem Recht gegründeten Dörfern und die Ruthenen in Dörfern nach walachischem Recht niederlassen.
Walachische Kolonisierung
Die walachische Kolonisierung in den Karpaten wurde durch die Siedlungspolitik und die militärische Politik des Königreichs Ungarn während der Herrschaft von Karl Robert und Ludwig von Ungarn aus der Dynastie der Anjou begünstigt. Die autarke walachische Wirtschaft war ein wichtiges Element, das zur Entwicklung der Wirtschaft und zum Bevölkerungswachstum in den Gebirgsregionen der ungarischen Krone beitrug. Die folgenden polnischen Herrscher der Jagiellonen-Dynastie förderten diese Siedlungspolitik und schenkten den walachischen Fürsten und Rittern Gebiete in den Regionen Pokucie und Podkarpacie, sowie die Gebirgsgebiete der Ostkarpaten (Tucholszczyzna und Bojkowszczyzna). Die Ruthenen und die ruthenisierten Walachen spielten außerdem eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung der walachischen Kolonisierung in der Nordostslowakei (Zemplin, Sarysz, Spiš) und im damaligen Südostpolen (Bieszczady, Beskid Niski). Der Höhepunkt der Kolonisierung unter walachischem Recht in den Westkarpaten erfolgte im 16. Jahrhundert. Damals entstehen neue Siedlungsgebiete in Beskid Niski, auf dem Gebiet um Muszyna in Beskid Sądecki (Szczawnik, Zubrzyk, Krynica, Izby) sowie einzelne Dorfgründungen in Skalne Podhale in Beskid Żywiecki und Śląski. Im bergigen Teil der Lanckorona-Starostei, der die Gebiete am Babia Góra gehörten, gab es im 16. Jahrhundert Siedlungen mit Weidewirtschaft, wie Jachówka, Trzebunia und Bieńkówka sowie das größte walachische Dorf der Region – Zawoja, wo wahrscheinlich bereits am Ende des 16. Jahrhunderts einzelne Familien oder Gruppen von Siedlern aufeinanderfolgende Siedlungen übernahmen und Weide- und Landwirtschaft betrieben. Bei den walachischen Migrationen handelte es sich um „Migrationen der Eliten“, bei denen eine relativ kleine Anzahl von walachischen Siedlern Innovationen weitergab. Diese Innovationen wurden von den Einheimischen rasch angenommen und integriert und konnten die soziale und wirtschaftliche Realität in den weiten Gebieten von Karpaten verändern, was zur Entstehung eines Siedlungsmodells nach walachischem Recht führte. Nach dem walachischen Recht genossen die Hirten im Vergleich zu den Bauergemeinschaften eine privilegiertere Stellung und pflegten einen anderen Lebensstil mit einem anderen Wertesystem und anderen Sitten als die Bauern. Das walachische Recht entstand im 14. Jahrhundert und garantierte in seiner ältesten Fassung zahlreiche Privilegien: die Freizügigkeit und das Recht auf freies Waffentragen, eine bereits seit dem 11. Jahrhundert bekannte Verpflichtung zur Leistung des militärischen Dienstes gegenüber dem Staat und, was ungewöhnlich war, kein Zwang für den Grundherrn Fronarbeit zu leisten, wenn keine Naturalien zum Tausch in Form von Schafsgaben (Ledergürtel, walachische Käsesorten) oder Geld (Zwanziger-Steuer von den Schafen, genannt „Strunga“, oder ein Zehnt von Weideschweinen, genannt „żer“) vorhanden waren. Es ist auch interessant, dass die Walachen als „freie Menschen“ das Staatsmonopol nicht einhalten mussten und frei Alkohol brennen durften. Das Modell der Gründung einer neuen Siedlung in den Karpaten umfasste die Gründung eines Dorfes durch die Gründer, die direkt aus dem heutigen Rumänien kamen, oder noch häufiger durch einen Fürstensohn aus einer bereits bestehenden walachischen Siedlung. So entstand in den Karpaten ein Netz walachischer Siedlungen, die durch familiäre, wirtschaftliche und soziale Bindungen miteinander vernetzt waren, eine Art „Gebirgsgemeinschaft“ aus Blut, Vermögen und Interessen, die durch ein starkes Gefühl der Identität geprägt war. Eine Reihe von Faktoren führte dazu, dass die Walachen zweifellos als attraktive Siedler angesehen wurden. Einer davon war der militärische Faktor und die Militär- und Bewachungsrolle. Die Walachen pflegten alte balkanische Organisationsmodelle militärischer Siedlungen, die auf militanten Bezirken basierten, die von einem Vorsteher (Woiwode, rumänisch: vodă, ungarisch: vajda) geleitet waren. Die Walachen waren zum militärischen Dienst verpflichtet, dienten auch als Polizei, Grenzschutz, kontrollierten und sicherten strategische Pässe und Wege, verteidigten sie gegen Räuber und Straftäter, verteilten die Post und kontrollierten die Erhebung der Weidegebühren. Ein wichtiger Grund für die Verbreitung des walachischen Siedlungsmodells in den Karpaten war auch der wirtschaftliche und ökonomische Faktor. Die Großgrundbesitzer wollten mit ihrem Boden möglichst viel Gewinn machen. Daher war die Option, die leeren und nicht bewirtschafteten Berggebiete zu weide- und landwirtschaftlichen Siedlungen auszubauen, sehr lukrativ, weil die Steuern dafür anfielen. Darüber hinaus war es auch vorteilhaft, das bestehende Profil durch die Weidewirtschaft zu ergänzen. Deshalb wurden die Walachen oft in den bereits vorhandenen landwirtschaftlichen Dörfern angesiedelt. Die ursprüngliche Bewirtschaftungsform der Walachen war die saisonale Wanderweidewirtschaft und die Landwirtschaft.
Bei dieser Methode der Weidewirtschaft zogen die Hirten mit ihren Herden saisonal bedingt zwischen den Winterquartieren und Bergweiden, die manchmal mehr als 100 km voneinander entfernt lagen. Auf den ausgebrannten Almen errichteten sie charakteristische Architektur, wie die Hirtenhütten. Als Hirtenhütte wurde ein Hirtenbetrieb in den Bergen bezeichnet. Sie beherbergte Menschen, Tiere und mobile Geräte. Der Betrieb wurde vom Althirten (Baca) geleitet, der alle Arbeiten leitete und den Käse herstellte. Die Schafe wurden von den Junghirten (Juhasi) geweidet und gemolken, die dabei von jungen Knaben (Honielnicy) unterstützt wurden. Der Handel mit Wolle, Milcherzeugnissen und Fleisch trug zum enormen Reichtum einiger walachischer Kaufleute und ihrer Ansiedlung in den Städten bei. Die Walachen beherrschten die Weidewirtschaft in den Bergen perfekt und führten innovative Methoden ein, die auf der Herstellung von Labkäse basierten, und verbreiteten sie. Die Walachen wurden im Mittelalter die „Hirten Roms“ genannt und galten damals als die besten Erzeuger der Milcherzeugnisse Europas.
Walachen in Małopolska
Die walachische Besiedlung in Małopolska begann im 15. Jahrhundert und dauerte bis zu den Anfängen des 17. Jahrhunderts. Die walachischen Wanderungen führten von Bieszczady durch Beskid Niski, Beskid Sądecki, Gorce und Podtatrze, durch Beskid Żywiecki und Beskid Śląski und weiter westlich, in Richtung Mähren. Hirten besetzten natürliche Almen in den Karpaten und bauten neue Weideflächen auf, indem sie Waldgebiete abbrannten. Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Siedler kraft verschiedener Erlasse und unter Androhung hoher Geldstrafen durch die staatliche Verwaltung gezwungen, sich dauerhaft (ein Beispiel dafür ist das Dorf Ochotnica im Gorce-Gebirge) oder sich am Rande bestehender Dörfer niederzulassen. Die Walachen waren in Großfamilien organisiert, an deren Spitze ein Fürst oder Wajda stand (heute ist Wajda ein gängiger Nachname in den Bergregionen). Nach der Niederlassung haben sie ihre nomadische Lebensweise aufgegeben, weideten aber weiterhin Schafe, meist saisonal (zwischen Mai und September). Ihre Kultur (wie Sprache, Musik, Tracht) hatte einen großen Einfluss auf die Entstehung der Goralen-Kultur im heutigen Małopolska.
Almen und Lichtungen
Im Laufe der jahrhundertelangen Nutzung der Bergregionen durch die walachischen Siedler sowie durch andere Völker, die die walachische Weidetraditionen übernahmen, haben sich spezifische Formen der Landnutzung herausgebildet. In der Region Łemkowszczyźna setzte sich die saisonale Weidewirtschaft auf ausgedehnten Weiden oberhalb der Dörfer durch (z. B. Zdynia, Długie, Bartne). In Beskid Żywiecki, in Gorce oder Beskid Sądecki sind gerodete oder ausgebrannte Lichtungen inmitten von Wäldern, die oft auf Bergkämmen liegen und einen großen landschaftlichen Reiz haben, ein auffälliges Element der Weidelandschaft. Besonders zu beachten sind: Hala (Alm) Kucałowa unterhalb von Polica in Beskid Żywiecki, Polana (Lichtung) Stumorgowa am Mogielica oder die Lichtungen Srokówka und Jaworzyna Kamienicka im Gorce-Gebirge. Im Tatra-Gebirge und auf dem Berg Babia Góra fand die Beweidung auch in Gebieten oberhalb der oberen Waldgrenze statt, also in der Höhe von über 1.500 m über NN, in dieser Höhe liegt z. B. die Hala (Alm) Gąsienicowa, früher als Hala Pańszczyca bezeichnet, oder die oberen Bereiche der Alme Hala Goryczkowa und Hala Tomanowa, sowie der höchste Gipfel des Babia-Góra-Massivs – Diablak. In der Region Podhale und in Orawa wurden für diesen Zweck auch weniger fruchtbare Böden am Rande der Dörfer, in der Nähe von Torfmooren (z. B. Puścizna Mała oder Baligówka) genutzt.
Die Welt der Pflanzen und Tiere in der Umgebung der Hirten
Mit der Weidewirtschaft sind auch einige eigenartige Elemente der Pflanzen- und Tierwelt verbunden. Es handelt sich dabei um naturnahe Weide- und Wiesenlandschaften mit ihrer spezifischen Vegetation. Einige Arten, wie z. B. der Spisz-Safran (oder Krokus) sind häufig auf Bergwiesen zu finden. Zu den Tieren, die mit der Weidewirtschaft in Verbindung stehen, zählen die Hausrinder und vor allem die Schafrasse Cakla, die in der Region Beskidy-Podhale eine eigene Unterart ist und von dem walachischen Cakla-Schaf abstammt. Die Podhale-Schafe sind fast ausschließlich weiß gefärbt. Das ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen selektiven Zucht, die auf die Gewinnung weißer Wolle ausgerichtet war. Cakla-Schafe aus Beskidy waren etwas größer und oft schwarz gefärbt. Die Bewohner der Gegenden um Piwniczna-Zdrój oder Rytro nähten ihre Kleidung eben aus schwarzer Wolle, und daher auch ihr Name „schwarze Goralen“. Heutzutage werden die „schwarzen Schafe“ wieder ins Poprad-Tal eingeführt, wo sie sich zu einem Wahrzeichen und Markenprodukt der Region entwickeln sollen. Der unzertrennliche Begleiter eines jeden Hirten ist nach wie vor der Hund: der Tatra-Schäferhund.
Dörfer nach walachischem Recht
Der gängigste Typus des walachischen Dorfes war ein Flur-Wald-Dorf (manchmal mit Zwischenelementen, die typisch für ein Gefilde waren) in Form eines Kettendorfes. Diese Dörfer wurden auf gerodeten Waldflächen angelegt, auf denen die Siedler ein Stück Land in Form eines Streifens senkrecht zur Straße und zum Fluss, der die Achse des Tals bildete, zugeteilt bekamen. Auf diese Weise bekam jeder Siedler sowohl fruchtbares Land in der Talsohle als auch Böden am Berghang und im Wald innerhalb der zugeteilten Flur. Solche Dörfer wurden hauptsächlich im 14. und 15. Jahrhundert gegründet. Zum Kettendorf gehörten auch kleine Weiler mittendrin im Wald oder auf Lichtungen, die unterschiedlich genannt wurden (zarębki, huby, kąty, majdany). Ihren ursprünglichen Charakter spiegeln noch heute die Ortsnamen wider. Sie entstanden als Erweiterungen der sommerlichen (saisonalen) Behausungen, Waldhütten oder bei der Rodung von Wäldern. Die Flur-Wald-Dörfer haben ihren Grundriss durch sekundäre Flurbereinigungen teilweise verloren. Die Felder wurden unter den Kindern aufgeteilt, so dass jedes Kind einen Teil des fruchtbaren Bodens in der Talsohle, einen Teil der Wiesen und einen Teil des Waldes erhielt. Durch die möglichst dichte Unterteilung der Flur konnten acht schmale Bodenstreifen abgegrenzt werden. Wenn es mehr Kinder gab, bekamen einige von ihnen ganze Lichtungen und gerodetes Land, das sie in ganzjährige Betriebe umwandelten. Aus diesem Grund bildeten sich um den Dorfkern in der Talsohle herum weitere hochgelegene Weiler und sogar Einzelhöfe. Diese Bauweise wurde auch in der Talsohle in Form von kleineren, oft voneinander getrennten Wohngebieten an den Sohlen der Nebenflüsse, den so genannten „Bächen“ wiederholt. Diese Bezeichnung bedeutet in diesem Fall nicht nur den Wasserlauf selbst, sondern auch die Siedlung, die in der Regel an einer Seite einer tief eingeschnittenen Schluchtwand errichtet wurde. Die Bebauung am Bach verlief nicht kontinuierlich, sondern konzentrierte sich an den s.g. „Ebenen“, wo es einfacher war, kleine Ackerflächen zu bebauen.
Walachisches Kulturerbe
In Małopolska gibt es viele Orte, in denen das walachische Kulturerbe noch präsent ist. Sie konzentrierten sich im südlichen Teil der Woiwodschaft, insbesondere in den Kreisen: Tatra, Nowy Targ und Sucha, was auf die Besiedlungsgeschichte dieser Gebiete und jahrhundertealte Traditionen zurückzuführen ist.
Die wichtigsten Orte, an den das walachische Kulturerbe in Małopolska noch lebendig ist, sind die Orte der lebendigen Hirtentradition, d. h. die Hirtenhütten (s.g. Bacówka). In Małopolska findet man sie auf den Bergweiden (Almen) in Pieniny, Gorce, in der Tatra, im Dunajec-Tal, in der Region Orawa und am Fuße des Berges Babia Góra. Während der Weidesaison weiden die Schafe auf traditionelle Art und Weise. Diese Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück, was die Weidewirtschaft zu einem wertvollen Kulturgut macht. Die Spuren der walachischen Einflüsse sind auch in der Landschaft der Karpaten erkennbar. Die noch heute erkennbare räumliche Anordnung der Dörfer, der Weideflächen und der Wege, die die Hänge durchschneiden, entstammt der jahrhundertealten Tradition der Schafszucht und damit dem archaischen Typus der walachischen Wirtschaft. Neben den bereits erwähnten Hirtenhütten gibt es auch Museen, die das walachische Kulturerbe in Małopolska präsentieren. Dem engagierten Einsatz von Enthusiasten, Sammlern und Museumsarbeitern ist es zu verdanken, dass wir heute Artefakte zum Thema Weidewirtschaft aus dem 18. und 19. Jahrhundert bestaunen können. Die größte Sammlung solcher Exponate befindet sich im Besitz des Tytus-Chałubiński-Tatra-Museums in Zakopane. Interessante Sammlungen finden sich auch im Pieniny-Museum in Szlachtowa und im Władysław-Orkan-Museum in Rabka. Nachbauten der Hirtenhütten mit kompletter Ausstattung kann man im Orawski Ethnographischen Park in Zubrzyca Górna bestaunen; außerdem gibt es thematische Ausstellungen über die Weidewirtschaft in Piwniczna-Zdrój und in Ludźmierz.
Das immaterielle Erbe der walachischen Kultur wird bei zahlreichen Folklore-Veranstaltungen gefeiert, unter anderem: „Babiogórska Jesień” (Babia-Góra-Herbst) in Zawoja, „Świętojańskie Zwyki” (Hirten-Fest) in Orawa, „Święto bacowskie” (Hirten-Fest) in Ludźmierz, Redyk (Schafsabtrieb) in Ochotnica Górna und Jaworki. Schafsabtrieb (Redyk), also der feierliche Aufbruch und die Rückkehr der Schafe von den Bergweiden, ist der wichtigste Moment während der Weidesaison. Heutzutage werden während der Abtriebe genauso wie früher Hirtenrituale gefeiert, die auf alte, oft vorchristliche Traditionen zurückgehen.
Die Erben der walachischen Traditionen, die heute die Botschafter des Hirtenerbes sind, sind die Oberhirten – die Organisatoren und Verwalter der Hirtenhütten. Viele von ihnen setzen die Familientradition fort und übernehmen den Beruf im Rahmen einer Mehrgenerationenfamilie. Zum materiellen Erbe der Walachen gehören auch Gegenstände, die für die Käseherstellung notwendig sind (puciery, gielettes, ferule usw.), Elemente der Hirtenkleidung (Hirtenbeutel, Hut, Stecknadeln, Lederschuhe, sog. Kierpce usw.) und Käseerzeugnisse, für die Małopolska in ganz Europa berühmt ist (z. B. Oscypek, Bundz, Bryndza). Zum immateriellen Kulturerbe gehört auch der spezifische Wortschatz, der sich auf die Hirtengeräte, Etappen von Käseherstellung, Topografie (Namen von Almen, Gipfeln, Pässen), Musikfolklore und mündliche Überlieferungen sowie die Fähigkeit zur Herstellung von Musikinstrumenten (trombity, fujary, złóbcoki, dudy) und die Verzierung von Alltagsgegenständen bezieht.
Eine Wanderung auf den Spuren der walachischen Siedler ist zweifellos eine faszinierende Reise durch unscheinbare Orte, inmitten zauberhafter Berglandschaften, wo die Gegenwart auf die Welt der Magie und der alten Bräuche trifft. Es ist eine Begegnung mit Menschen aus den Bergen, die Teilnahme an Hirtenfesten, die manchmal sehr spektakulär sind, aber auch das Erfahren von Nöten, Klängen und Geschmäckern...
Wir freuen uns auf Sie!
Siehe auch: Thematische Route „Auf den Spuren der Walachen“